Mutter Erde

Wie groß ist der Co2-Fußabdruck der digitalen Verschmutzung?

Februar 2020

„Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus, so entspricht allein das Versenden einer E-Mail von 1 Megabyte der 25-minütigen Verwendung einer 60-Watt-Glühbirne.“ (Françoise Berthoud, Informatikerin am GRICAD)

Der Glaube an eine „virtuelle“ Welt ist wahrscheinlich eine der größten Illusionen unserer Zeit. Das Internet ist nicht immateriell und die digitale Verschmutzung umso realer. Wir vergessen nur allzu leicht, dass man zu seinem Betrieb Tausende von Datenzentren errichten und am Laufen halten muss, in denen die Informationen gespeichert werden, zu deren Transport Netzwerke über viele Kilometer angelegt werden müssen und Millionen von Computern, Tablets und Smartphones braucht, um sich mit ihm zu verbinden. Das hat natürlich alles seinen Preis.

Aber welchen? Und wie können wir ihn verringern?

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Die Digitaltechnik: ein Fass ohne Boden

Der Digitalsektor macht 4,2 % des Primärenergieverbrauchs und 3,8 % der weltweiten Treibhausgase aus. Was bedeutet das? Nun, dass sein Fußabdruck 2- bis 3-mal größer ist als der ganz Frankreichs. Und das ist noch nicht alles, denn nach einer Studie von Green IT (22. Oktober 2019) wird er sich bis 2025 verdoppeln, wenn wir an unserem Konsum nichts ändern.

30% Endgeräte

Endgeräte (Computer, Tablets, Smartphones, vernetzte Geräte) verschlingen 30 % dieses Stromverbrauchs

30% Datenzentren

Weitere 30 % entfallen auf Datenzentren (ohne die Energie, die zur Klimatisierung der elektronischen Schaltkreise und zur Kühlung der Prozessoren benötigt wird)

40% Netzwerke

40 % verbrauchen die Netzwerke, die „Datenautobahnen“.

Seltene Erden: eine ökologische und geopolitische Herausforderung

Dieses System verbraucht also einerseits Energie, andererseits muss es auch eine materielle Grundlage haben, einen „Körper“. Auch hier gilt: Die Menge der in Elektronikkomponenten verbauten Metalle nimmt ständig zu. Ein Smartphone enthält heute etwa 40 Metalle und seltene Erden, also 2-mal mehr als noch vor 10 Jahren.

 

40

Metalle und seltene Erden in einem Smartphone

 

Die Umwelt wird durch den Abbau dieser Stoffe verschmutzt, durch ihren Transport zu den Fertigungsstätten und noch einmal an ihrem Lebensende.

Wie sieht diese Verschmutzung aus? Freisetzung toxischer Stoffe in die Flüsse, saurer Regen, Zerstörung der örtlichen Biodiversität, vorzeitige Krebserkrankungen  …

Und als ob dies nicht schon genug wäre, ist der Handel mit diesen Materialien ein hoch sensibles geopolitisches Thema. Die Ausbeutung dieser strategischen Ressourcen wird nach und nach zum Monopol Chinas, das allein 97 % der Produktion seltener Erden kontrolliert.

Wie können wir gegen die digitale (Umwelt-)Verschmutzung aktiv werden?

Und wer hat eigentlich Schuld? China? Die Datenzentren? Die Hersteller der Endgeräte? Oder wir, die Anwender? Eines ist sicher: Beim Kauf der etwa 34 Milliarden digitalen Geräte in der Welt haben wir durchaus ein Wörtchen mitzureden. Die Herstellung neuer Geräte zu bremsen, indem wir ihre Lebensdauer verlängern, der Verzicht auf überflüssige Ausstattungen und der Kauf wiederaufbereiteter Produkte ist ein Hebel, an dem wir ansetzen können. Ein gesunder Umgang mit dem Netz ist ein anderer.

Hier findest du eine Auswahl effizienter Maßnahmen, um die Verschmutzung zu reduzieren:

1. Wiederaufbereitete Produkte kaufen

3. Wie lässt sich die Verschmutzung im Internet verringern?

  • 3 Tipps, für ein ökologisches Umweltverhalten

Wenn du noch andere Tipps und Tricks auf Lager hast, um die digitale Verschmutzung im Alltag zu reduzieren, schreibe sie uns bitte in den Kommentaren!

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Autor*in

Christine DUDEK

Da grüne Technik genau ihr Ding ist, hat Tine angefangen bei Back Market zu arbeiten. Sie ist immer auf der Suche nach spannenden Neuigkeiten rund um das Thema Technik und wenn sie nicht gerade recherchiert, verbringt sie ihren Tag am liebsten am Meer.

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